Am Morgen des 5. Juni war es für 24 Schüler*innen des 12. Jahrgangs soweit, statt ihrem üblichen Schulweg die Anreise zum Firmensitz der Titgemeyer Gruppe an der Hannoverschen Straße anzutreten.
“Ihr werdet fünf Tage lang in die Rolle der Unternehmensführer*innen eines mittelständischen Unternehmens schlüpfen und im Zuge dessen wirtschaftliche Entscheidungen treffen, die Auswirkungen auf den weiteren Verlauf eures Unternehmens haben”, so wurde ihnen das Programm im Vorhinein beschrieben.
Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Herrn Roland Twirdy, der in den folgenden Tagen die Spielleitung übernehmen würde. Doch worin genau lag nun die Aufgabe der Schüler*innen auf die gesamte Woche verteilt?
Drei gleichgroße Schüler*innen Gruppen traten sowohl im Wirtschaftsplanspiel BO- Cash als auch beim Produktdesign und Marketing eines bestimmten Artikels gegeneinander an. Bei der Auswertung am Ende wurden der kumulierte Gewinn aus vier Spielrunden mit der gewonnenen Summe des Marketing Abends am Donnerstag verrechnet, um die finale Siegergruppe zu ermitteln.
Gemeinschaftlich wurde sich für einen Helm jeglicher Art als zu vermarktenden Artikel entschieden, den es in den folgenden Tagen bis zum Präsentationsabend zu entwickeln galt.
Bevor Dennis Dierker als Leiter der Personalabteilung die Vorstellung des Unternehmens Titgemeyers übernahm, erklärte Herr Twirdy konkreter die Funktionsweise des BO-Cash Planspiels. In vier verschiedenen Regionen (Deutschland, Westeuropa, Osteuropa und USA/Kanada) galt es, drei Artikel unterschiedlicher Eigenschaften (Qualität, Rohstoffbedarf, Personalaufwand, Lagerkosten etc.) zu vermarkten – daraus resultierten zwölf Teilmärkte, für die es, jeweils unter Berücksichtigung möglicher Strategien der konkurrierenden Gruppen, Entscheidungen über Preise, Produktion, Absatzmengen, Personalmanagement, Maschinenbedarf und weitere Faktoren zu treffen bedurfte. Am Ende jeder Spielrunde wurden dann die Ergebnisse aller Gruppen besprochen und verglichen, um die individuellen Vorgehensweisen der vergangenen Runde beurteilen sowie jene der darauffolgenden Runde planen zu können.
Zeitgleich begann direkt am ersten Tag die Ausarbeitung der Ideen zur Vermarktung des Helms: Jede Gruppe entwickelte Konzepte, einer bestimmt definierten Zielgruppe angepasst, die Planungen bezüglich der Funktionsweise, Ästhetik, Zusatzfeatures sowie finanziellen Aspekten beinhalteten. Dieselben achtköpfigen Unternehmer*innen-Teams, in denen auch am Planspiel teilgenommen wurde, arbeiteten vollständig unabhängig voneinander: Dabei wurde großer Wert darauf gelegt, der Konkurrenz unter keinen Umständen im Vorhinein Hinweise zum eigenen Konzept zu geben. Auf diese Art konnte eine ständige Spannung aufrecht erhalten werden, die am Präsentationsabend ihren Höhepunkt finden sollte.
Untermauert wurde jeder einzelne Tag von aufschlussreichen Vorträgen außenstehender Referent*innen. Bilanzrechnung, Marketing, Personalmanagement, Forschung und Entwicklung, Betriebserkundung, Aktien – die Schüler*innen verbrachten definitiv einige aufschlussreiche Tage im Konferenzraum Titgemeyers, die ihnen bei der Planung ihrer beruflichen Zukunft durchaus behilflich sein können.
Am Donnerstag trafen also nach einem langen Arbeitstag sämtliche Eltern, Lehrkräfte, Referent*innen der vergangenen Tage und die Unternehmensführung der Titgemeyer GmbH & Co. KG ein, um sich die Ausarbeitungen der Schüler*innen-Gruppen präsentieren zu lassen. In jeweils 10 Minuten wurde so kreativ für den eigenen Helm geworben, dass die unter anderem mit selbstgedrehten Videos hinterlegten Präsentationen auf große Begeisterung beim Publikum stießen. Am Ende konnte durch eine faire Wahl mit Punktesystem eine Gewinnergruppe ermittelt werden, die mit einer großen, dem Gewinn des Planspiels anzurechnenden, Summe, belohnt wurde.
Ausklingen lassen konnte man den Abend mit einem ausgiebigen Buffet, an dem spannende Gespräche geführt werden konnten, um die Woche Revue passieren zu lassen.
Am Freitagvormittag wurde das Projekt als Ganzes durch eine Hauptversammlung rekapituliert, in der alle Unternehmen ihre Strategien offenlegten. Zudem wurde die Gewinnergruppe bekannt gegeben – in diesem Jahr gab es ein außergewöhnlich enges Rennen, sodass der Marketingabend schlussendlich ausschlaggebend für den Sieg war.
Die Schüler*innen und Lehrkräfte bedanken sich herzlich bei der Firma Titgemeyer als Austragungsort, ohne den die Veranstaltung als solche nicht möglich gewesen wäre, aber auch bei allen Referent*innen der Klöker & Partner Steuerberatungsgesellschaft, der Piepenbrock Unternehmensgruppe, der Volkswagen Osnabrück GmbH und des Bankkaufhauses Neelmeyer für diese einmalige Erfahrung.
Tabea Feldhaus, Lisa Hasheider