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1200 Jahre bilden. Das Gymnasium Carolinum – ein modernes Traditionsgymnasium

Leitbild des Carolinums

Präambel

Wer Menschen in die Zukunft leiten will, braucht selbst Orientierung. Das Carolinum kann dabei auf eine lange Tradition zurückblicken, die Anhaltspunkte für diesen Weg bereithält. Im Jahre 804 von Karl dem Großen gegründet, ist das Gymnasium Carolinum im Zentrum der Stadt in unmittelbarer Nähe zum Dom seit über 1200 Jahren ein Ort der Bildung und Erziehung junger Menschen. Schüler wie Ludwig Windthorst, Franz Hecker und Rudolf Seiters haben diese Schule besucht.

Gleichzeitig nehmen wir die Anforderungen ernst, die eine moderne Wissensgesellschaft an gymnasiale Bildung stellt. Nach der Maßgabe „Prüft alles kritisch, das Beste behaltet” (1. Thess 5,21) befragen wir Tradition und Gegenwart gleichermaßen, damit unsere Schülerinnen und Schüler ihre Stärken entwickeln und eine gefestigte Position im Leben finden können.

In sieben Leitsätzen formulieren wir unser schulisches Leitbild. Alle Leitsätze werden kurz erläutert, wobei wir Hintergründe für unsere Wertentscheidungen sichtbar machen, denn gerade die Verbindung aus schulgeschichtlichen und pädagogischen Traditionen einerseits und den Herausforderungen der Gegenwart andererseits führen im Falle unserer Schule zu spezifischen Schwerpunktsetzungen, die das Carolinum letztlich auszeichnen.

Dieses Leitbild bildet einen Fixpunkt unserer pädagogischen Schulentwicklung in den kommenden Jahren. Gleichwohl ist es offen für eine regelmäßige kritische Revision und eine behutsame Modernisierung. Es steht somit für eine „lernende Schule”, die den eigenen Weg bewusst und zielstrebig gestaltet.

Leitsätze

Der ganze Mensch steht im Mittelpunkt aller schulischen Bemühungen.

Die Würde eines Menschen als Person bemisst sich nicht nach seiner Leistung oder seiner Herkunft. Jeder Einzelne darf sich sicher sein, dass sein Wert nicht eigens gerechtfertigt zu werden braucht. Alle schulischen Bildungs- und Erziehungsprozesse gehen aus von dieser Idee der personalen Würde, die sich aus christlichem Verständnis und humanistischem Erbe ableiten lässt. Schülerinnen und Schüler sollen ihre Würde und Freiheit erfahren, ihre Anlagen unter Anleitung entwickeln können und die Übernahme von Verantwortung in einem geschützten Umfeld erproben. Hierbei unterstützen wir sie, indem wir in einem Klima der Achtung und des Respekts Räume schaffen für positive Erfahrungen und die Entfaltung individueller Potenziale.

Ziel aller Bildungsprozesse ist die Entwicklung der Schüler-Persönlichkeit.

Wir wollen unsere Schüler im Bewusstsein um die eigenen historischen und kulturellen Wurzeln „zukunftsfähig machen”. Darunter verstehen wir die Entwicklung allseitig gebildeter, mündiger und kritischer Persönlichkeiten, die fähig und willens sind, selbst- und sozialverantwortlich ihr eigenes Leben zu gestalten und die Gesellschaft mitverantwortlich zu entwickeln.

Wir fühlen uns dem gymnasialen Anspruch einer zum Studium befähigenden Allgemeinbildung ebenso verpflichtet wie der Förderung individueller Begabungen und Kompetenzen.

Das Carolinum verknüpft einen hohen didaktischen Anspruch mit der Förderung des eigen- verantwortlichen Lernens. Hierfür bedarf es nicht nur methodischer Kompetenzen, sondern solider, umfassender Kenntnisse, die zunehmend selbstständig unter professioneller Anleitung erworben werden. Das individuelle Fördern und Fordern in einer Kultur der Anstrengungsbereitschaft ist insofern Kern unseres Anliegens und beinhaltet eine klare Bejahung des Leistungsgedankens in einer Kultur der Anerkennung. Die Begleitung der Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zu wachsender Selbstständigkeit umfasst für uns neben der Erprobung und Durchführung innovativer Unterrichtskonzepte auch die Betreuung der Schülerinnen und Schüler bei außerschulischen Projekten. Das hohe didaktische Niveau des Fachunterrichts wird gewährleistet durch systematische Fortbildungen und kollegiale Kooperationsformen. Es zeigt sich nicht zuletzt darin, dass sich zahlreiche Lehrkräfte des Carolinums sehr profiliert in der Lehreraus- und weiterbildung engagieren.

Die Qualität des Unterrichts soll auch dadurch gesichert werden, dass die Fachbereiche geeignete Konzepte entwickeln, um die Wirksamkeit ihrer Methoden und Prozesse in regelmäßigen Abständen zu überprüfen.

Das Carolinum bietet ein breites Angebot an Fächern, um den Schülern große Wahlfreiheit und Spezialisierung zu ermöglichen.

Wir pflegen ein breites Fächer- und Bildungsangebot im sprachlichen, musisch-künstlerischen, gesellschaftswissenschaftlichen, sportlichen und mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich. Insbesondere auf diesem Feld unternehmen wir besondere Anstrengungen. Angesichts der ungeheuren Dynamik der Veränderungen in der Gegenwart sieht sich das Carolinum in der Verantwortung, Interesse zu wecken für Erkenntnisse und Konzepte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer (MINT) und will diese darum nachhaltig fördern.

Wir sind überzeugt, dass die Ungewissheiten einer bedrohlich-scheinenden Zukunft nur dann positiv angegangen und bestanden werden können, wenn Schülerinnen und Schüler darum wissen, welche gestalterischen Potentiale die Naturwissenschaften bieten. Darum müssen diese bekannt gemacht, gemeinsam entwickelt und erprobt werden.

Angesichts der enormen Herausforderungen einer modernen Welt, die auf uns zukommen, ist es geradezu eine Maxime, gesellschaftspolitische Verantwortung mit der Kenntnis und der Anwendung wissenschaftlichen Denkens und Planens zu vermitteln.

Wichtig ist uns die Möglichkeit zu einer flexiblen individuellen Schwerpunktsetzung gerade im Bereich der Oberstufe. Angebotsvielfalt und Differenzierungsmöglichkeiten werden in der Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe durch die Kooperation mit der benachbarten Ursulaschule noch erhöht. So wird eine begabungsgerechte Förderung und Profilbildung ermöglicht. Damit bleiben wir eine Schule für alle Schülerinnen und Schüler.

Wir bieten vielfältige zusätzliche Lerngelegenheiten in Form von Arbeitsgemeinschaften sowie außerschulischen Kooperationen und Lernorten.

Die Schulgemeinschaft lebt und arbeitet in einer Bildungseinrichtung, die – selbst Teil der geschichtlichen, geistigen und kulturellen Identität der Stadt – in unmittelbarer Nachbarschaft zu Dom, Marienkirche, Rathaus, Universität, Theater, Museen, Bibliotheken liegt. Das ermöglicht unschätzbare pädagogische Anreize und Möglichkeiten für den Unterricht und darüber hinaus. Diese standortgebundenen Vorteile begünstigen einen ganzheitlichen Ansatz von Bildung und Erziehung, der u. a. sportliche Anreize (z. B. Rudern), künstlerisch-musische Angebote (Big Band, Carolinger Kapelle, Chöre, Kunst-AGs, Orchester), naturwissenschaftliche Herausforderungen (Jugend forscht), Kooperationen mit der Universität, dem Theater und kirchlichen Einrichtungen sowie Wettbewerbe u. a. in den Fremdsprachen umfasst. Im Rahmen der Berufsvorbereitung bieten unsere außerschulischen Kooperationen den Schülern einen sehr umfangreichen Orientierungsrahmen: Zum einen steht ihnen ein breites Praktikumsangebot zur Verfügung, zum anderen gewähren die vielen Ehemaligen nachhaltige Eindrücke an den jährlich stattfindenden Berufs- und Studieninformationstagen. Ein regelmäßiger Schüleraustausch mit den Partnerschulen in England, Frankreich und den Niederlanden wie auch das soziale Projekt machen den Gedanken der europäischen Integration und Internationalität sichtbar.

Wir pflegen eine Schulgemeinschaft, die durch Mitwirkung und Mitbestimmung in allen schulischen Belangen geprägt ist.

Unser Schulklima zeichnet sich aus durch ein partnerschaftlich-demokratisches Miteinander sowie durch das Bemühen, die hierfür notwendigen Strukturen kontinuierlich zu optimieren. Die Kommunikationskultur unserer Schule lebt von der Beteiligung aller schulischer Gruppen. Beschlüsse fallen transparent und demokratisch und werden von allen als verbindlich betrachtet. Besonders profiliert ist die Einbindung der Ehemaligen in unsere Schulgemeinschaft. Der Carolingerbund als Bindeglied der ehemaligen Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer zu unserer Schule hält die Nachhaltigkeit gemeinsam erlebter Schulzeit wach und eröffnet Heranwachsenden unschätzbare Einblicke in die Arbeits- und Berufswelt, auf die sie sich vorbereiten. Mit den Eltern praktizieren wir eine enge Erziehungspartnerschaft; im Dialog mit der Schule helfen die Eltern dabei, dass die angestrebten Bildungs- und Erziehungsziele erreicht werden. Die Schülerinnen und Schüler werden gezielt in alle für sie relevanten Entscheidungsprozesse eingebunden und erleben so die Chancen engagierter Mitwirkung in demokratischen Gemeinschaften.

Gelebte Ökumene ist selbstverständlicher Bestandteil des Schullebens.

Die traditionellen Wurzeln unserer Schule legen ein Miteinander nahe, das an den Grundsätzen des Christentums und der europäischen Aufklärung, der Toleranz und gegenseitigen Achtung sowie der engagierten und ethisch verantwortlichen Mitgestaltung einer friedlichen Welt orientiert ist. Ökumenisches Zusammenleben stellt sich im Schulleben in vielfältiger Weise praktisch dar, besonders durch die vielen in ihrer Form ökumenischen Schulgottesdienste. Wir gestalten die vom Staat gewährte Religionsfreiheit im Sinne einer gelebten Ökumene. Die Verankerung in einem christlichen Wertesystem befähigt zum interreligiösen und interkulturellen Dialog.

Letzte Änderung: 15.2.2021