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„Du musst der Philosophie dienen, damit du die wahre Freiheit erlangst.“

Das Fach Philosophie

Der Bildungsbeitrag des Faches Philosophie

Was für selbstverständlich gehalten wird oder nicht fragwürdig erscheint, stellt die Philosophie infrage. Der Philosophieunterricht bietet Gelegenheit, in kritischer Auseinandersetzung mit Denkern der Gegenwart und der Vergangenheit über existenzielle Fragen zu sprechen. Die berühmten Kantischen Fragen: „Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen?“ begegnen uns im Philosophieunterricht und reizen uns, der Welt auf den Grund zu gehen. Gerade weil es auf auf diese grundlegenden Fragen vielleicht keine eindeutigen und allgemein verbindlichen Antworten gibt, ist das Nach-Denken über sie so spannend. Wer philosophiert, prüft seine Meinungen und stillschweigenden Voraussetzungen und überdenkt seine Vorurteile. Wer philosophiert, lässt sich auf die Positionen und Argumente anderer ein, stellt Autoritäten und scheinbar Selbstverständliches in Frage und wird sich nicht zuletzt seiner eigenen Beschränktheit, Ignoranz und Unwissenheit bewusst. Wer philosophiert, setzt sich aus. Kant hat den Weg aus unserer selbstverschuldeten Unmündigkeit daher in der Überwindung unserer Faulheit und unserer Feigheit gesehen, die uns immer wieder daran hindern, den Mut zum Selbstdenken aufzubringen. Philosophie ist, kurz gesagt, in heutiger Zeit vielleicht mehr denn je, eine Zumutung. Eine offenbar auch befreiende Zumutung, der sich immer mehr SchülerInnen des Carolinums ab der 11. Klasse bis zum Abitur stellen. Im Philosophieunterricht werden praktische, also auf das Handeln bezogene, und theoretische, also auf die Erkenntnis bezogene Fragestellungen in allen Jahrgangsstufen gleichermaßen berücksichtigt. Ob aber nun Fragen der Freiheit oder der Wahrheit im Zentrum stehen: Ein wesentliches Ziel des gemeinsamen Philosophierens ist erreicht, wenn die Schülerinnen und Schüler Kants Gebot des Selbstdenkens und der „zwangsfreien Denkungsart“ als Prinzip nicht nur des Philosophieunterrichts (er)leben und fortan zur Geltung bringen: „Auf keines Lehrers Worte zu schwören verpflichtet sein.“

AnsprechpartnerInnen:

Mirjam Reischert, Dr. Tobias Meyer und Nina Keinke (kommissarische Fachleitung)

Themenschwerpunkte

Einführungsphase Klasse 11

Im  Jahrgang  11  befassen sich die Schülerinnen und Schüler mit der  Fragestellung „Was  ist  Philosophieren?“.  Anlässe   und   Motive   des   Philosophierens werden dabei ebenso erörtert  wie   das  Selbstverständnis  der  Philosophie  (z.B.  als  Vernunftkritik  oder  Sinngebung  der menschlichen Existenz).

Die Schülerinnen und Schüler erhalten Einblicke in die vielfältigen, spannenden und existenziell bedeutsamen Problemfelder des  Philosophierens – angelehnt an die vier Kantischen Fragen:

  • Was kann ich wissen? (Erkenntnistheorie)  
  • Was soll ich tun? (Ethik)
  • Was darf  ich  hoffen?  (Religionsphilosophie,  Fragen  nach  dem  Sinn  und  dem  menschlichen Glück)
  • Was ist der Mensch? (Anthropologie)

Lehrwerke

Jahrgang 11:

Kein zentral anzuschaffendes Lehrwerk

 

Jahrgänge 12 und 13:

– Philo Qualifikationsphase. Bamberg (Buchner) 2015.

Qualifikationsphase 12/13

Verbindlich   ist   im   Bereich   der   theoretischen   Philosophie   das   Rahmenthema Wahrheit und  Wirklichkeit (die Frage nach der Wahrheit und grundlegenden Erkenntnisprinzipien), im Bereich der praktischen Philosophie das Rahmenthema Ethik (die Frage nach dem richtigen Handeln).

Folgende Verteilung der Inhalte auf die Halbjahre der Kursstufe ist vorgesehen:

12.1. Rahmenthema: Recht und Gerechtigkeit

Pflichtmodul:  Vertragstheoretische  Modelle  der  Staatslegitimation 

Mögliche Wahlmodule:

  • Theorien sozialer Gerechtigkeit
  • Konzepte von   Demokratie   und   Mitbestimmung
  • Bedingungen und Funktionen von Strafen

12.2  Rahmenthema: Wahrheit und  Wirklichkeit  

Pflichtmodul: Spielarten des Zweifels

Mögliche Wahlmodule:

  • Wissenschaftstheorie
  • Wahrheit und Wirklichkeit in den Medien
  • Wahrheit und Wirklichkeit in der Kunst
  • Sprachkritik
  • Religionskritik

 

13.1. Rahmenthema: Ethik

Pflichtmodul: Sollens- und Strebensethik  

Mögliche Wahlmodule:

  • Angewandte  Ethik  (die  auszuwählenden  Positionen  richten  sich  nach  den  vielfältigen Schwerpunkten, z.B. medizinische Ethik u.a. Status des Embryos, Klonen,  Keimbahnintervention, Transplantationsmedizin, Tod und Sterben)
  • Naturethik
  • Globale Ethik
  • Glück und Moral

 

13.2. Rahmenthema: Anthropologie – Was ist der Mensch?  

Pflichtmodul: Dimensionen des Menschseins

Mögliche Wahlmodule:

  • Mensch und Arbeit
  • Mensch und Willensfreiheit
  • Mensch und   künstliche   Intelligenz
  • Mensch als  transzendentes  Wesen  –  Religionsphilosophie  und  Religionskritik

Es ist pro Rahmenthema jeweils mindestens ein Wahlmodul zu behandeln.