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Bericht über die Kursfahrt nach Prag

Liebe Leserinnen und Leser,

wir, die Schülerinnen und Schüler des Mathe- und Erdkundekurses, durften unsere Kursfahrt fünf Tage in Prag verbringen.

Montag:

Gestartet sind wir am Montagmorgen mit ca. 40 Teilnehmern am Hauptbahnhof. Bevor wir aber unsere Kursfahrt in Prag beginnen konnten, standen neun Stunden Zugfahrt über Hamburg, Berlin und Dresden an. In Prag angekommen fuhren wir erst mit der U-Bahn in unser Hotel. Nachdem wir unser Gepäck abgelegt und unsere Zimmer eingerichtet haben, gingen wir gemeinsam in einem traditionellen tschechischen Restaurant in der Stadt essen. Das Essen hat sehr gut geschmeckt. Anschließend haben wir die ersten Eindrücke der Stadt bei Nacht gesammelt und den Abend ausklingen lassen.

Dienstag:

Das Frühstück bestand aus einem außergewöhnlichen Buffet, bei dem es neben den typischen Speisen auch Sauerkraut und Eintopf gab. Vormittags sind wir in die Historie der Stadt eingetaucht. Unsere Stadtführerin hat dabei einige interessante Informationen zu den einzelnen Gebäuden und auch zu bekannten Persönlichkeiten wie Kafka erzählt.

Nachmittags stand der Programmpunkt „Tretbootfahren auf der Moldau“ an. Gutes Wetter und heitere Stimmung haben dazu beigetragen, dass wir das Tretbootfahren in so guter Erinnerung behalten haben. In Gruppen von vier, auf der Moldau, mitten in Prag und mit Aussicht auf die schönen alten Gebäude und Brücken dieser Stadt. Ein einmaliges und sehr schönes Erlebnis. Die Gestaltung des Abends lag an diesem Tag voll in unseren Händen.

Mittwoch:

Der Mittwoch war der wärmste und sonnigste Tag, an dem nun die Prager Burg auf dem Programm stand. Diese liegt auf einem Hügel, weshalb zuerst ein steiler Anstieg bevorstand. Nachdem wir diesen meisterten und zunächst die Aussicht von oben über die Stadt genossen, konnten wir das Anwesen auf eigene Faust erkunden und z.B. das Fenster des Prager Fenstersturzes in einem der alten Gebäude finden. Obwohl einige Bereiche restauriert waren, konnten wir die originale Architektur bspw. an der gotischen Kirche erkennen.

Am Nachmittag durften wir uns zwischen zwei Programmpunkten entscheiden: die Besichtigung des Jüdischen Viertels oder die der Petřín-Gärten.

Die Gärten liegen noch höher als die am Vormittag besichtigte Burg, sind schön angelegt und erinnern an eine Parkanlage, in der auch das ein oder andere Mittagsschläfchen in der Sonne gehalten wurde. Außerdem ist ein kleinerer nachgebauter Eifelturm auf einem Plateau vorzufinden, welchen wir auch schon bei der Stadtführung ausgehend von der Innenstadt erblicken konnten.

Mit einer kleineren Gruppe haben wir das jüdische Viertel besucht. Eine Tour Führerin hat uns durch zwei Ausstellungen, über einen jüdischen Friedhof und durch eine Gedenkstätte für die ermordeten jüdischen Tschechen geführt. Die Ausstellungen waren in Synagogen errichtet, wobei Charakteristika des jüdischen Hauses beibehalten wurden. Während des Besuches hat unsere Betreuerin vieles über den Alltag und die Geschichte der in Prag lebenden Juden erzählt. Die Gedenkstätte, mit Namen aller ermordeten tschechischen Juden auf den Wänden, hatte einen sehr demütigenden Charakter.

Nach den Programmpunkten hatten wir Freizeit. Abends trafen sich alle in einem Gemeinschaftsraum, indem in Kleingruppen ein von Frau Staggenborg und Frau Schulte entworfenes Quiz gelöst werden sollte. Zusammen knobelten wir und diskutierten vor allem über die Antworten von Schätzfragen, sodass eine heitere Atmosphäre entstand.

Donnerstag:

Am Donnerstagmorgen durften wir eine Stunde länger schlafen und sind gegen 10 Uhr in Richtung einer Gedenkstätte mit dem Namen „Lidice“ aufgebrochen. Dort angekommen sind wir mit ein paar Referaten über den Nationalsozialismus sowie über die Nachkriegszeit in das Programm des Vormittags eingestiegen. Die Gedenkstätte schafft eine Form der Erinnerungskultur, indem durch eine Ausstellung die tragische Geschichte des kleinen Dorfs Lidice, welches im 2. Weltkrieg zerstört wurde, nähergebracht wird. Anschließend hörten wir bei einer Führung, dass wenige Bewohner heute in einem wiederaufgebauten Dorf ganz in der Nähe leben. Somit bildet die Gedenkstätte das Verbindungsstück zwischen der Vergangenheit und der Zukunft der Überlebenden.

Nachmittags durften wir uns auf eine Besichtigung der Prager Bierbrauerei „Staropramen“ freuen. Neben dem Trinken von Bier lernten wir außerdem, wie dieses hergestellt, abgefüllt und bspw. nach Deutschland exportiert wird.

Am Abend besuchten wir ein Schwarzlicht Theater. Die Schauspieler stellten einige kurze Sketche vor, bei denen sie sich um ein witziges Auftreten bemühten. Ein paar von uns wurden überzeugt, andere teilten jedoch nicht denselben Humor…

Freitag:

Nun stand der Abreisetag an. Aufgrund eines Zugausfalls mussten wir schon früher als geplant aufbrechen und leider auf das Technische Museum verzichten.

Bevor wir das letzte Mal die U-Bahn nutzten, um zum Hauptbahnhof zu gelangen, machten wir noch einen kurzen Spaziergang bei einem nahegelegenen See.

Um etwa 21:30 Uhr erreichten wir Osnabrück und fielen nach der ereignisreichen Woche erschöpft, aber glücklich nun ins eigene Bett.

Wir, als Schülerinnen und Schüler, möchten uns an dieser Stelle bei den Lehrkräften Herr Nyhoff, Frau Schulte und Frau Staggenborg bedanken, dass sie es uns ermöglicht haben, eine so bewegende Kursfahrt erlebt haben zu dürfen. Ihr Programm, ihre Art und ihre Kompetenz haben sehr dazu beigetragen.

Geschrieben von: Rasmus Pipa, Hannah Böltner