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Vom 28. Oktober 2023 bis zum 2. Dezember 2023 besuchen zehn Schülerinnen und Schüler des Carolinums unsere Partnerschule in Tulancingo de Bravo, Mexiko. Sie werden hier wöchentlich in Form von Blogeinträgen von ihren Eindrücken und Erlebnissen berichten. 

Feste, Bräuche und kulturelle Unterschiede – Der Abschluss unserer Reise nach Mexiko

Bericht von Simon Dälken / 11.12.23

Nachdem wir alle wieder sicher und gut in Deutschland gelandet, sind vermissen wir das andere Leben in Mexiko sehr, blicken aber mit einem großen Lächeln auf die Zeit zurück. Um einen runden Abschluss unseres Reiseblogs zu schaffen, schauen wir noch einmal auf unsere gemeinsamen Feste, auf Bräuche und besonders auf die kulturellen Unterschiede.

Eins ist glasklar, auf Feiern waren wir oft! Das eine Mal spektakulär, das andere Mal entspannt mit einigen Leuten. Ob es nun die besondere Geburtstagsfeier von Anna war, die ihre Familie für sie vorbereitet hat oder ein Filmabend mit viel Gelächter und leckerem Essen, genossen haben wir jede Minute.
Aber eine Feier war ganz besonders, und das nicht nur, weil es diese Art von Feiern hier nicht gibt. Es war ein 15ter Geburtstag von einer Freundin meines Austauschschülers. Jetzt denkt man: „Ach, das ist doch nichts Besonderes, ein Geburtstag wie jeder andere.“ Tja… falsch gedacht, das ist es ganz gewiss nicht. In Mexiko heißt es „Quinceañera“ oder auch „Fiesta de quince años“. Und es war noch außergewöhnlicher als es der Name verrät. Als ich dort war, dachte ich: „Wow, das ist ja eine Feier wie mein Abschlussball in der 10ten Klasse.“ Allerdings war diese Feier nur einer Person gewidmet, dem Geburtstagkind.
Die Feier fand in einem riesigen Saal statt. Es gab für alle, Familie und Freunde, Essen und Getränke wie im Restaurant, eine Tanzfläche, Pyrotechnik, DJs und richtige Tanzchoreografien. Und wie Sie wahrscheinlich schon erahnen können, hatten auch die Tanzchoreografien nur eine Person im Mittelpunkt und zwar das Geburtstagskind. Nachdem die ersten zwei Tänze vorbei waren, dachte ich: „Ok, wow! Das war‘s wohl, jetzt geht das Feiern los. Aber noch im selben Moment kamen die Tänzer inklusive des Geburtstagskindes wieder auf die Tanzfläche, aber mit neuen Kleidern. Nach weiteren Vorführungen folgte ruhige Musik und sie tanzte mit nahezu allen Verwandten.
So viel erstmal zum „normalen“ 15ten Geburtstag einer Mexikanerin. Und all dieser Aufwand ist für den Anlass gang und gebe in Mexico. Für mich ist das immer noch unvorstellbar, aber ich habe etwas erlebt, das ich so schnell nicht vergesse.

Auch wir haben auf Feiern oft getanzt, am meisten haben wir einen ganz typischen Tanz getanzt, der „Payaso de Rodeo“ heißt und zum gleichnamigen Lied von „Caballo Dorado“ getanzt wird. Bei diesem macht man immer den gleichen Tanzschritt und führt diesen zuerst nach rechts, dann nach links, danach nach hinten und nach vorne aus. Dann wird sich gedreht und es fängt von vorne an. Diesen Tanz haben wir sowohl nur mit Freunden getanzt als auch mit den Familien.
Damit sind wir auch schon beim nächsten großen Unterschied angekommen, die Musik! Die Musik, die man in Mexiko normalerweise hört, hat nämliche nahezu keine Parallelen zu der Musik, die man hier hört. Eine sehr bekannte Musikrichtung ist „Banda“, wir haben oft Lieder von „Julión Álvarez“ gehört. Natürlich haben wir auch hin und wieder unsere Lieblingslieder auf Deutsch angemacht, und nach einigen Wochen haben wir immer öfters mit unseren Gastgeschwistern das Lied „Lieder“ von „Adel Tawil“ gehört und auch gesungen.
Die unvergesslichste Musik habe ich allerdings gehört, als wir am vorletzten Abend bei Valentina zu einem Weihnachtsessen eingeladen waren. Dort stand dann plötzlich eine ganz Mariachi-Band in der Haustür. Als diese begonnen haben zu spielen, war alles von Klang erfüllt, sie haben gesungen, gespielt, gelacht und sogar geschwitzt… Die Stimmung, die diese Leute an dem Abend verbreitet haben, als wir unser Essen gegessen haben, ist unvergesslich, so etwas habe ich bisher auf noch keinem Konzert erlebt!

Auch im Alltag wird man nicht gerade von neuen Erlebnissen und Eindrücken verschont. So habe ich z.B. vor jedem Mittagessen mit meiner Familie gebetet oder auch immer wieder Abendmahlsbilder über den Esstischen in verschiedenen Häusern entdeckt.
So auch beim Essen allgemein: während man in Deutschland das Essen oft nur auf dem Teller hat, steht in Mexiko normalerweise das gesamte Zentrum des Tisches voll mit Essen und jeder nimmt sich so viel er will und was er will. Dies ist sowohl beim Essen zu Hause der Fall als auch im Restaurant.
Auch der Verkehr wirkt auf einen zu Beginn nach Chaos pur, funktioniert aber einwandfrei. Auch wenn es zu Beginn gewöhnungsbedürftig ist, die Ausflüge mit 7 Personen im Auto mit 5 Sitzplätzen zu machen!
Sogar, wenn man sich nur unterhalten hat, wurde man teilweise überrascht und förmlich vom Hocker gehauen. Einmal, als ich in der Schule war, habe ich ganz normal und sehr stolz erzählt, wie ich am Vortag auf der Ranch von einem Freund ein Foto mit einem Hahn gemacht habe. Daraufhin meinten zwei Mädchen, dass sie auch Hähne hätten, diese aber gegeneinander kämpfen ließen. Da dachte ich zuerst, ich hätte wieder eine Vokabel falsch verstanden, aber sie meinten das ganz ernst. Daraufhin wurde mir erklärt, wie die Hahnenkämpfe dort ablaufen. Man kauft einen Hahn, wettet Geld, lässt ihn gegen einen anderen kämpfen, und der Hahn, der zuerst tot ist, hat den Kampf verloren. Für die beiden Mädchen völlig normal, für mich unvorstellbar. Aber gut, damit habe ich zumindest eine verrückte Geschichte zu erzählen.
Und zu guter Letzt erzähle ich das, was über die Wochen wohl am präsentesten war, Umarmungen und kleine Küsschen auf die Wange, sobald man jemanden sieht, oder jemand neues kennenlernt, eine andere Begrüßung gab es nicht. Dies war zu Beginn sehr ungewohnt, wurde mit der Zeit aber Teil vom Alltag (zumindest von meinem). Ähnlich präsent war auch, dass man generell vorsichtiger sein muss als in Deutschland. Das war für uns zwar einfach, da wir uns an unsere Familien halten konnten, aber mal eben mit dem Fahrrad zu einem Freund – das gab‘s nicht.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass diese Zeit für jeden von uns unvergesslich ist! Natürlich gab es Schwierigkeiten, Herausforderungen und auch doofe Situationen, aber was wäre eine solche Reise ohne so etwas? Richtig: ziemlich langweilig. Und ich bin mir sehr sicher, wenn ich sage, dass so ziemlich jeder, den ich jetzt fragen würde, ob er es wiederholen mag, ja sagen würde. Und eines ist noch klar, für die Mexikaner wird es ein mindestens genauso großes Abenteuer mit anderen Herausforderungen. Und ich spreche im Namen von allen, wenn ich sage, dass wir mit unseren Familien versuchen werden, dieses Abenteuer so angenehm wie möglich zu gestalten. Anfangen wird das erste Abenteuer spätestens mit dem Schulweg, für welchen viele den ÖPNV benutzen.
Ich bin mir sicher, dass es super wird, wenn unsere neuen, mexikanischen Geschwister erstmal in ihren deutschen Familien angekommen sind!

Die letzte Woche 

Bericht von Norah Weiß / 25.11.23 - 02.12.23

Die fünfte Woche startete wieder mit der Schule. Auch diese Woche wurden wieder viele Examen geschrieben, sodass wir wieder viel frei hatten. Diese Zeit verbringen wir dann meistens zusammen auf dem Schulhof oder in der Cafeteria. Am Montag gabs zwar keine Gruppenaktivität, jedoch habe ich mit meiner Austauschschülerin Emma einen leckeren Kuchen gebacken.

Am Dienstag war ich in Pachuca. Dort bin ich mit meiner Gastfamilie dann in eine Shopping Mall gefahren und wir haben zusammen eingekauft. Später sind wir dann noch Essen gegangen. 

Am Mittwoch nach der Schule sind Emma, Carlotta und ich zusammen ins Centro gefahren. Dort waren wir dann Essen und ebenfalls etwas shoppen. 

Am Donnerstag haben wir uns abends alle bei Valentina getroffen. Sie hatte ein Abendbrot veranstaltet, welches Christmas themed war. Außer den 10 Deutschen und Mexikanern waren noch ein paar andere da, die wir in der Schule kennengelernt haben. Mitten während des Essens wurden wir von Mariachis unterbrochen, die viele Lieder für uns gespielt und für Unterhaltung gesorgt haben. Somit ist unser vorletzter Abend auch nochmal sehr schön gewesen. 

Am Freitag war unser letzter Schultag. Dort haben wir uns während der Pause mit der Schulleiterin getroffen und mit ihr geredet. Sie hat uns viel über Mexiko und seine Kultur erzählt. Nach der letzten Stunde mussten wir schon die meisten Leute verabschieden, die wir während unseres Austausches kennengelernt haben. Es war sehr emotional für viele von uns, vor allem da wir die meisten fürs erste nicht mehr wieder sehen werden. Darauf haben die 10 Deutschen und Mexikaner alle gemeinsam in der Cafeteria gegessen. Nach dem Essen gab es noch eine Überraschung für uns und zwar hat das Orchester der Schule mehrere Lieder für uns gespielt. Es war sehr schön das anzuhören, auch weil noch „Oh Tannenbaum“ eingeübt wurde. Am Abend wurden wir noch zum Essen mit allen eingeladen, was auch sehr schön war. Es wurde viel getanzt und geredet. Nachdem wir nach Hause gefahren sind, habe ich noch angefangen meinen Koffer zu packen, da es ja morgen schon los ging.

An unserem letzten Tag ging es dann los, nur leider mit Verzögerungen. Unser Flug hatte aufgrund des Wetters in Amsterdam 5 Stunden Verspätung. Also anstatt um 22 Uhr zu fliegen sind wir erst um 3 Uhr losgekommen. Wir sind jedoch trotzdem fast alle um 16 Uhr zum Flughafen gefahren. Nachdem wir unsere Koffer abgegeben hatten, mussten noch 8 Stunden auf dem Flughafen verbracht werden. Diese Zeit ging jedoch auch relativ schnell um, da die Mexikaner und unsere Gastfamilien noch geblieben sind und wir alle zusammen noch Zeit verbracht haben. Der finale Abschied, wo wir in die Security Control mussten war auch nochmal sehr traurig. Wir haben jedoch nochmal jeden ordentlich verabschiedet. Um 3 Uhr ging es dann endlich los und obwohl alle traurig waren, freute man sich auch wieder auf Deutschland. 

Letztendlich war Mexiko eine sehr spannende Erfahrung mit vielen Ereignissen und Bekanntschaften und es war sehr interessant mal diese Kultur kennenlernen zu dürfen.

Unsere Partnerschule

Bericht von Mareike Degenhardt / 30.11.23

Langsam geht unsere fünfte und damit auch letzte Woche in Mexiko zu Ende. In der gesamten Zeit an dem „Centro Educativo Cultural Bilingue Tollanzingo“, haben wir alle an verschiedenen Erfahrungen und vielen neuen und auch unterschiedlichen Eindrücken dazu gewonnen. Auch haben wir schnell festgestellt, das sich diese Schule stark von unserer gewohnten Schule in Osnabrück unterscheidet. Zwar lassen sich auch Gemeinsamkeiten finden, aber an anderen Aspekten, an die wir uns am Anfang erstmal gewöhnen mussten, mangelt es nicht.

Unsere Partnerschule besteht aus allen Stufen, vom Kindergarten und der Grundschule über die Mittelstufe bis hin zur Oberstufe: hier „Kinder“, „Primaria“, „Secundaria“ und „Preparatoria“. Die Schüler sind hier sechs Jahre in der Primaria, drei Jahre in der Secundaria und weitere drei Jahre der Preparatoria. Jedes Jahr ist in zwei Semester unterteilt. Wir gehen hier in das vorletzte oder sogar letzte Jahr der Preparatoria, aktuell dem „Tercero“ (dritten Semester) oder „Quinto“ (fünften Semester).

Jeder Schultag beginnt für uns um Punkt 7:00 und endet um 14:15 Uhr. Im Prinzip ist jeder Tag gleich, immer haben wir acht Stunden, nach fünf Stunden eine Stunde Pause und danach weitere drei Stunden Unterricht. Außerdem wird die Tür um 7:00 abgeschlossen, sodass man weder raus noch reinkommt und man das Schulgelände nicht verlassen kann und darf. Auch Freistunden gibt es hier kaum, und wenn, wird man von einer Art „Aufpasserin“, der Prefecta betreut, das ist hier eine Frau, die sich um die Schüler kümmert, darauf achtet, dass die Schüler die Regeln einhalten und Infos weitergibt, wenn z.B. aufgrund eines Feiertags keine Schule stattfindet.

Im Allgemeinen würde ich sagen, dass die Regeln hier etwas strenger sind als in Deutschland. Zu Beginn jedes Schultags müssen alle Schüler ihr Handy in ein dafür vorgesehenen Korb legen, was sie am Ende des Schultages wieder abholen können. So wird verhindert, dass die Schüler während der Schulzeit ans Handy können.

Ich finde die strengste Regel besteht sogar aus dem Tragen der Uniform. Die Jungs tragen eine dunkelblaue Anzugshose, dunkelblaue formale Schuhe, eine weißes Hemd, einer Krawatte und ein senfgelber Pullunder der Schule. Das Outfit der Mädchen ist relativ gleich, die Farben der Schule sind ebenfalls deutlich, doch unterscheidet sich etwas: Sie müssen einen fast bodenlangen, dunkelblauen Rock mit gelben Streifen, ein weißes Hemd und auch einen gelben Pullunder tragen. Für alle gibt es noch ein Sportoutfit, welches aus einer dunkelblauen, senfgelben Trackpants und einem weißen Poloshirt, mit dem Logo der Schule besteht. Dazu gibt es noch eine Regenjacke in den gleichen Farben.

Manchmal kommt es vor, dass manche Schüler einen eigenen Pullover tragen, der werden dann aber meistens von der Prefecta eingesammelt. In dem gleichen Gelb und Blau der Uniform ist die ganze Schule gehalten, sodass wir alle kein Gelb mehr sehen können. Auf Nachfrage an einige Schüler, sagen diese selbst, dass sie die Uniform nicht leiden können und stauen sogar, wenn wir ihnen erzählen, das es in Deutschland keine Uniformen gibt.

Nach der Schule wird den Schülern eine Auswahl an Sport oder musikalischen Aktivitäten angeboten, von denen sie mindestens eine belegen müssen. Zum Bespiel ist das Volleyball -oder Basketballtraining, Chor oder Orchester.

Interview mit der Schulleiterin

Am letzten Tag führte ich ein Interview mit der Schulleiterin Maestra Carmen.

Sie bedankt sie sich ganz herzlich für den Austausch und betont, dass „er sie mit Stolz erfüllt“. Deutschland und Mexiko seien verbunden durch „Brüderlichkeit“. Sie bewundere „die Deutschen für ihre Leistungsbereitschaft und ihr Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Welt“.

Sie bedauert, dass sie aus gesundheitlichen Gründen leider nicht selber nach Deutschland reisen kann und hofft, dass die Schulleitung vom Gymnasium Carolinum einmal die Möglichkeit haben werde, Mexiko kennenzulernen. Mexiko habe viel zu bieten, wie „alte Kulturen und Traditionen, eine ausgezeichnete Gastronomie, vielfältige Natur und wunderschöne touristische Ziele“. Vieles könne man voneinander lernen und der Austausch sei ein Schritt in die richtige Richtung zu einer friedvolleren Zukunft.

Sie bedankt sich bei uns Austauschschülerinnen und Austauschülern und grüßt alle Lehrkräfte des Gymnasiums Carolinum. Abschließend wünscht sie allen eine besinnliche Weihnachtszeit und ein gutes neues Jahr!

Deutschlehrer José Luis Galarza Batalla und Schulleiterin María del Carmen Fernández Bravo

Comida mexicana – Ein Food-Blog

Bericht von Anna Roleder / 25.11.23

Das mexikanische Essen unterscheidet sich sehr vom deutschen Essen. In Mexiko isst man, wie in Deutschland, morgens, mittags und abends. Die Mahlzeiten in Mexiko werden aber alle etwas später zu sich genommen. In meiner Familie haben wir z.B. immer zwischen 20-22 Uhr zu Abend gegessen. Das war sehr ungewohnt.

Typische mexikanische Gerichte sind Tacos, Mole, Barbacoa, Enmoladas, Tamales, Enchiladas, Quesadillas und vieles vieles mehr. Grundsätzlich wird fast alles mit Tortillas gegessen, z. B. wie Tacos, Barbacoa, Enmoladas,… Tortillas sind einfach runde dünne Fladen aus Maismehl und Wasser. Mein Lieblingsessen in Mexiko sind tatsächlich Tacos. Tacos sind Tortillas gefüllt mit klein gehacktem Fleisch. Ich drücke auch immer noch eine halbe Limone aus und gebe noch ein wenig Salsa auf meine Tacos, das schmeckt besonders gut. “Tacos al Pastor” und “Tacos de Bistec” sind meine beiden Lieblingssorten.

Guajolote ist ein weiteres mexikanisches Essen, welches aus Hidalgo, dem Staat in dem wir leben, stammt. Das ist so eine Art Brötchen, gefüllt mit verschiedenen Sachen, aber meistens mit Fleisch. Ich persönlich bevorzuge “Guajolotes con Pollo”, also mit Hühnchen. Gewöhnungsbedürftig sind dagegen „Chicharrón“ (fritierte Scheinehaut, die häufig wie Chips oder mit Salat, Käse und Schmand gegessen wird) oder „Salsa verde“ mit gerösteten Insekten. 

Vielleicht fällt schon langsam auf, dass in Mexiko viel Fleisch gegessen wird. In meiner Familie gab es z. B. fast zu jeder Mahlzeit Fleisch. Es war anfangs etwas ungewöhnlich, da ich in Deutschland viel weniger Fleisch gegessen habe, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt und hatte auch nie ein Problem damit. Es heißt aber nicht, dass man sich in Mexiko nicht vegetarisch ernähren kann. Meiner Meinung nach, hat die mexikanische Küche viele unterschiedliche Speisen, weshalb für jeden was dabei ist.

Was man nicht vergessen darf zu erwähnen, wenn man über das mexikanische Essen spricht, sind sie scharfen Salsas. Um dem Essen noch einen extra Kick zu geben, wird oft eine scharfe Soße beigefügt. Es gibt viele verschiedene Salsas, die verschieden scharf sind, aber ich kann aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass die meisten Salsas so scharf sind, dass nur ein kleiner Tropfen reicht. Auch wenn Mexikaner zu einem Essen sagen: “no pica” (nicht scharf), ist es meistens doch scharf, weil sie einfach an diese Schärfe gewöhnt sind.

Außerdem gibt es in Mexiko auch traditionelle Postres zu bestimmen Feiertagen. Am Tag der Toten gibt es immer „Pan de muertos”. Das ist ein süßes Brot mit Zucker, welches oben mit viel Zucker verziert ist. Am Tag der heiligen drei Könige gibt es Roscón de Reyes. Das ist ein süßer Kranz, den habe ich aber selber noch nicht
probiert.

In Mexiko gibt es auch viele verschiedene Getränke. Typische Getränke sind z. B. “Agua de Jamaica” oder auch “Agua de horchata”. Das erste ist Wasser mit Hibiskusblüten und das andere Milch mit Reis und Zimt. Das bekannteste alkoholische Getränk in Mexiko ist Tequila. Man trinkt es dort ab und zu in Cocktails, aber viel mehr in reiner Form. In Mexiko gibt es sogar einen Tequila-Express. Der Zug fährt durch die weitläufigen Agaven-Plantagen, dem Anbaugebiet des Rohstoffes zur Tequila-Produktion.

In Mexiko gibt es auch viele exotische Früchte. Ich hab z. B. gerne Papaya und Guave gegessen. Insgesamt gefällt mir das mexikanische Essen gut, auch wenn es anfangs sehr ungewöhnlich war.

Die vierte Woche

Bericht von Kati Brockmann / 18.11.23-25.11.23

Am Dienstag der vierten Woche hatte Anna ihren 17. Geburtstag. Dieser wurde bei ihrer Gastfamilie Zuhause mit allen Austauschpaaren und neuen Freunden aus der Schule gefeiert. Es gab viele verschiedene Tacos sowie andere mexikanische Spezialitäten und natürlich einen Geburtstagskuchen.

Am Mittwoch ließ ich mir mit meiner Gastschwester zusammen die Nägel machen und wir haben aufgrund der unerwartet kalten Temperaturen noch einen Schal und eine Mütze gekauft.

Donnerstags sind wir gemeinsam mit Cécile und ihrer Gastfamilie nach Pachuca gefahren, um ins Bowlingcenter zu gehen. Die Schule verlief in dieser Woche relativ entspannt, da alle Schüler des Jahrgangs ihre finalen Examen schrieben und wir somit nicht sehr viel Unterricht hatten. Trotzdem merken wir alle in den Stunden, dass das Verstehen der spanischen Sprache sehr viel leichter fällt.

Am Freitag fand das Oktoberfest in der Schule statt. Der Pausenhof wurde dekoriert und einige Spiele wie Tauziehen wurden angeboten, es gab typisch deutsches Essen wie Apfelstrudel oder Kartoffelsalat, die mit unserer Hilfe gemeinsam vorher zubereitet wurden und alle mexikanischen Schüler konnten so ein wenig nachempfinden, wie solche traditionellen Feste in Deutschland stattfinden. Der Abend endete mit einem Barbecue bei Carlottas Gastschwester.

Samstags besuchte ich mit meiner Familie ein Musical in Mexiko City. Da wir ja nun schon über 3 Wochen in Mexiko sind, konnte ich dort sogar Einiges verstehen.

Sonntags stand für uns alle der Ausflug nach Mexiko City an und wir fuhren früh morgens um 7 Uhr los. Zuerst schauten wir uns das Nationalmuseum für Anthropologie an und bekamen so einen Einblick in die indigene Kultur Mexikos. Danach ging es zur Castle Chapultepec, von der man einen beeindruckenden Ausblick über die Stadt hatte. Weiter ging es zu zwei Aquarien, die wir besichtigten. Da am nächsten Tag wieder Unterricht stattfand, ging es dann wieder Richtung Tulancingo.

Unvorstellbar, dass wir nur noch eine Woche hier sein dürfen. Die Zeit rennt und unsere Rückreise rückt immer näher…

Die dritte Woche

Bericht von Carlotta Staub / 11.11.23-18.11.23

Die dritte Woche in Tulancingo startete mit dem mittlerweile normalen Schulalltag, an den sich alle gewöhnt haben. Die Woche fing ruhiger an und wir haben am Dienstag nach der Schule nichts mehr unternommen, außer uns mit Freunden aus der Schule zu treffen, um Pizza zu essen.

Am Mittwoch ging ich zusammen mit meiner Austauschschülerin und Freunden aus der Schule, die ich während des Austausches kennengelernt habe, nachmittags zum Fußballtraining.

Am Donnerstag sind wir nach der Schule um 16 Uhr zusammen mit meiner Gastschwester in ein traditionelles Restaurant gefahren und haben Quesadillas gegessen und danach zu einem Fußballspiel von unseren Freunden, mit denen wir zuvor trainiert hatten. In diesem Verein trainieren Mädchen und Jungen zusammen, spielen jedoch separat und nach Geschlecht getrennt. Nach dem Fußballspiel sind wir alle zusammen in ein Restaurant im Zentrum gefahren, wo wir uns mit den anderen Teilnehmern des Mexikoaustausches getroffen haben, um gemeinsam Abend zu essen.

Das Bestellen und Kommunizieren mit anderen Mexikanern, als unseren Austauschschülern hat sich zunehmend verbessert und man versteht auch immer mehr, sowohl in der Schule, als auch außerhalb. Während des Essen spielte eine Live-Band im Restaurant, die Lieder der Musikrichtung „Corridos“ vorführte. Es ist eine sehr bekannte Musikrichtung hier in Mexiko, die auch ein Teil der mexikanischen Kultur darstellt. Meine Austauschschülerin, Tina, informierte mich darüber, dass die Lieder des „Corridos-Genre“ überwiegend von dem Konsum und Dealen von Drogen handelt, da es ein ausgeprägtes und ständig aktuelles Thema in diesem Land ist.

Am Freitag sind wir wieder zu einem Fußballspiel von unseren Freunden gegangen und anschließend in ein Restaurant Abendessen. Am darauffolgenden Tag sind wir um 7 Uhr morgens zusammen mit der Familie von Johanna nach Veracruz gefahren, ans Meer. Es waren 30° und wir waren baden und Souvenirs kaufen am Golf von Mexiko. Abends sind wir etwas Essen gegangen.

Am Sonntag waren wir nach dem Frühstück noch im Meer und am Strand und sind um 12 Uhr vom Airbnb losgefahren zu anderen Pyramiden in Tajín. Dort wurde eine Art Ritual vorgeführt und danach haben wir uns die restlichen Pyramiden angeschaut. Anschließend sind wir nach einer 3-stündigen Fahrt um 22:00 Zuhause angekommen und haben die Woche abgeschlossen.

Insgesamt war es eine etwas ruhigere Woche als die anderen, ohne Gruppenaktivitäten, jedoch mit einem schönen Familienausflug. Ich habe meine Familie und Freunde sehr ins Herz geschlossen.

Ausflug nach Teotihuacán

Bericht von Jette Badeda / 11.11.23

Heute Morgen hieß es für uns alle früh aufstehen. Gegen sieben Uhr haben wir uns alle mit dem Reisebus auf den Weg gemacht. Unser Ziel waren die Pyramiden von Teotihuacán, welche ca 45 Kilometer nordöstlich von Mexiko-Stadt liegen.

Nach einem kurzen Stopp sind wir an einem Museum angekommen. Zuerst haben wir gegessen und danach begann der spannende Teil. Wir wurden von einer Frau in die indigene Kultur eingewiesen und haben einen Kopfschmuck gebastelt. Nebenbei hat sie erklärt das die Ureinwohner einen 90 Tage langen Kalender haben in dem jeder Tag eine andere Bedeutung hat, welcher die Eigenschaft der an dem Tag geborenen Personen beschreibt. Als nächstes wurde uns erklärt, mit welchen natürlichen Farben beispielsweise Blüten, Blätter und einem weißen Pulver gemalt wurde und wir durften dies ausprobieren. Weiter ging’s mit einem Workshop über das Handwerk des Volkes. Wir alle bekamen Ton in die Hand, welchen wir zuerst kneten sollten. Danach haben wir den Ton mit einer einheimischen Pflanze gemischt und ihn in eine Form gedrückt.

Der nächste Programmpunkt war eine Höhle. In dieser Höhle wurde wir ein Teil eines spirituellen Rituals. Ein Freiwilliger hat sich in die Mitte des Kreises gestellt, seine Hand aufs Herz gelegt, danach die Arme zum Himmel gestreckt und darauf mit seinen Armen leicht geflattert. Zum Erstaunen aller entstand ein blaues Licht unter den Armen. Bei weiteren Freiwilligen entstanden die Farben Schwarz und Rosa. Mit viel Vorsicht ging’s dann weiter durch die teilweise spärlich beleuchtete Höhle. In kleinen Hohlräumen waren noch Altare aufgrund des Días de los Muertos aufgebaut. Als wir wieder an der frischen Luft waren sind wir zur Hauptattraktion des Tages gefahren.

Vor Ort hieß es für uns alle bergauf und bergab im weitläufigen Ausgrabungsgelände. Hier konnten wir drittgrößte Pyramide der Welt namens ˋpirámide del sol´ betrachten. Auf dem Weg zu einer anderen Pyramide sind wir durch eine Straße aus vielen kleinen Pyramide gelaufen. In diesen Pyramiden haben damals Gelehrte gelebt. Des Weiteren haben wir erfahren das diese Stadt nicht die Azteken erbaut haben sondern ein unbekanntes Volk zwischen 100 nach Christus bis ca 650 nach Christus dieses Gebiet belebte. Da von diesem Volk jedoch keine Schriften vorliegen, wurde viel interpretiert. Dieses Volk glaubte an mehrere Götter was uns die nächste Pyramide, welche einem Tempel ähnelte, verdeutlichte. Während wir und die Skulpturen an der Vorderseite anschauten konnten wir auf den Treppen einmal kurz verschnaufen.

Nach diesem Stopp ging es für uns alle durch die Straße zurück zum Reisebus. Beim Laufen durch die pralle Sonne sind wir an mehreren Verkaufsständen vorbeigekommen an denen Verkäufer ihre Ware z.B. Flöten anpriesen. Mit dem Reisebus ging es zurück zu dem Museum in dem wir eine Mahlzeit zu uns genommen haben. Als krönenden Abschied durften wir Teil einer indigenen Zeremonie sein. Uns wurde beigebracht auf Nahuatl der Sprache der Indigenen zu zählen ( 1=ce, 2=ome, 3=yei). Dann haben wir uns in einen Kreis gestellt und durften selbst ein Ritual erleben.

Später ging es für uns alle ab in den Reisebus und wir sind zurück nach Tulancingo gefahren. Abschließend war es für alle ein aufregender, wenn auch anstrengender Tag.

Die zweite Woche

Bericht von Alice Fischer / 05.11.-12.11.23

Die zweite Woche des Austausches startete entspannt mit einem Filmabend , wo wir alle gemeinsam den Film „Coco“ schauten. Der Film „Coco“ wurde deshalb gewählt , weil er eine traditionelle Bedeutung zum Día de los Muertos hat, den wir dieses Jahr live miterleben durften.

Unser sonstiges Schulleben verlief ähnlich wie in der ersten Woche. Man merkte aber diese Woche deutlich, dass einem das Verständnis des Unterrichts viel leichter gefallen ist. Auch unter uns Deutschen entwickelt sich ein immer besseres Verhältnis und unser Teamwork wird durch die gemeinsame Zeit und die Aktivitäten enorm gestärkt. Da wir in der Schule und außerhalb der Schule viel Zeit zusammen verbringen, kommt man immer besser miteinander zurecht und lernt sich auf die anderen zu verlassen.

Dass man sehr abhängig von den Familien hier ist, merkt man auch schnell, dass das Ausleben der Jugend in einigen Aspekten deutlich schwieriger ist als in Deutschland. Ansonsten war die restliche Schulwoche recht entspannt und man konnte viel Kontakt zu anderen Schülern aus dieser Schule knüpfen.

Am Samstag sind wir dann zu den Pyramiden von Teotihuacán gefahren. Der Treffpunkt war eigentlich um 7 Uhr an der Schule, aber da die Mexikaner es nicht so mit der Pünktlichkeit haben, sind wir erst eineinhalb Stunden später losgefahren. Bei den Pyramiden haben wir viele tolle Fotos gemacht und hübsche Souvenirs gekauft. Wir haben auch eine Tour durch eine Höhle bekommen und durften uns anschließend eine traditionell aztekische Show angucken, bei der wir am Ende sogar mitmachen durften. Dies war eine Erfahrung, die einen für den Rest seines Lebens geprägt hat.

Den Rest des Wochenendes haben wir dann einzeln mit unseren Familien entspannt ausklingen lassen. Im Ganzen würde ich sagen , dass die zweite Woche genauso erfolgreich war, wie die erste und wir viele Sachen dazugelernt haben

Der Tag der Toten

Bericht von Johanna Arndt / 30.10.-02.11.23

Der „Día de los Muertos“ oder auch hier in der Region „Xantolo“ genannt, auf Deutsch der Tag der Toten, ist einer der wichtigsten Feiertage Mexikos an dem, wie es der Name schon sagt, an die Toten gedacht wird. Gefeiert wird er am 31. Oktober und am 1. und 2. November . Allerdings haben wir schon an dem Tag der Ankunft überall Dekoration des Feiertags gesehen. Besonders bekannt sind dabei die sogenannten „ofrendas“. Auf den ofrendas stehen meist Bilder der verstorbenen Familienmitglieder. Die ofrenda ist eine Art Altar für Opfergaben an die Toten. Dieser beinhalten neben den Bildern auch Kerzen, Blumen, Totenköpfe aus Zucker und Schokolade und vor allem Lebensmittel, die die Verstorbenen gerne mochten.

Am 31. Oktober begannen die Festlichkeiten und wir haben uns den Umzug zum Tag der Toten in Mitten von Tulancingo angesehen. Hier gab es verschiedene Gruppen oder auch Schulen die sich passend zum Tag der Toten verkleidet und meist auch Musik gespielt haben. Hier war nichts schwarz und die Stimmung war nicht traurig oder besinnlich sondern  im Gegenteil – laut und bunt beschreiben diese Tage am besten. Als wir dann bei einem mexikanischen Freund (Esteban) am Abend des 31. Oktobers zu Hause waren wurde hier jedoch auch Halloween gefeiert. Viele verkleidete Kinder haben geklingelt und nach Süßem oder Saurem gefragt, wie bei uns in Deutschland.

Anders war dann doch wieder der 01. und 02. November. Da sah man überall als Totenkopf angemalte und verkleidete Menschen. Viele haben sich als Catrina verkleidet, die Symbolfigur des Feiertags. Sie ist eine Skelett-Dame mit großem Hut und pompösen Kleidern, die den Tot („la muerte“) repräsentiert. Auch in der Schule hatten wir eine kleine Feier bei der Lehrer und Schüler bunt verkleidet auf dem Schulhof getanzt und gesungen haben. Auch in der Schule und teilweise sogar in Einkaufsläden sah man ofrendas. Am 02. November sind Carlotta und ich mit unseren Gastfamilien zu der Ranch von unseren mexikanischen Großeltern gefahren und haben dort mit der gesamten Familie gegessen. Neben Tacos gab es vor allem „Pan de Muerto“, ein süßes Brot, welches typisch für dieses Fest ist.

Der Día de Los Muertos zeigt, wie wichtig den Mexikanern ihre eigene Kultur ist. Für uns war es etwas ganz Besonderes, da der Tot hier ganz anders gefeiert wird als bei uns. Es war ein einmaliges und besonderes Erlebnis diesen Tag miterleben zu dürfen.

Die erste Woche 

Bericht von Cécile Arndt / 28.10.-04.11.23

Am Samstag sind wir alle in Mexiko nach über einer Stunde Verspätung gut angekommen und wurden mit Blumen und Schokolade alle herzlich von unseren Gastfamilien empfangen. Wir waren alle so überfordert jetzt auf einmal eine andere Sprache sprechen zu müssen. In meinem Kopf war ein komplettes Durcheinander aus Deutsch, Englisch und Spanisch. Auf der Fahrt nach Tulancingo ist direkt aufgefallen, dass wir durch mehrere Kontrollen fahren mussten, um aus Mexiko City rauszugelangen. Auch die Straßen sind hier viel unebener und beinhalten mehrere „Erhöhungen“, um das zu schnelle Fahren zu vermeiden. Als wir angekommen sind, bin ich mit meiner Familie erstmal direkt „Tacos al Pastor“ essen gefahren. Egal, wo ich bis jetzt war, man bekommt überall Blicke zugeworfen, aufgrund unserer blonden Haare. Meine Gastschwester hat mir erklärt, dass das hier was sehr Besonderes ist, da hier alle braune oder schwarze Haare und braune Augen haben und wenn doch jemand blonde Haare haben sollte, ist dies nur gefärbt und nicht natürlich. Deshalb stechen wir Deutschen mit unseren blonden Haaren und blauen Augen besonders heraus. Mein Zimmer hat mir auf Anhieb richtig gut gefallen. Meine Familie hat es extra in meinen Lieblingsfarben eingerichtet. Auch aufgefallen ist, dass die Grundstücke nicht öffentlich zugänglich sind wie teilweise bei uns, sondern die Grundstücke immer von einer Mauer oder einem hohen Zaun umgeben sind.

Am nächsten Tag waren wir alle schon ab 5 Uhr morgens wach und konnten nicht mehr schlafen wegen der 7 Stunden Zeitverschiebung. Dies war nun unser erster Tag in Mexiko auf einem kompletten anderen Kontinent. An dem Tag haben wir alle jeweils schon kleine Ausflüge mit unseren Familien gemacht. Zunächst haben wir alle viel Englisch geredet, da das für uns alle am einfachsten war, aber mittlerweile sprechen wir auch viel Spanisch miteinander… deswegen sind wir ja auch hier. Morgens war ich als aller erstes mit meiner Gastfamilie „Barbacoa“, das ist wie eine Art Barbecue, frühstücken. Dort habe ich „Agua de horchata y agua de jamaica“ probiert. Beides total lecker! Das eine ist Milch mit Reis, Kokosnuss und Zimt und das andere ist Wasser mit Hibiskusblüten. Danach habe ich die Eltern und die Schwester meiner Gastmutter und den Freund meiner Gastschwester kennengelernt, die mich total nett in Empfang genommen haben. Gemeinsam sind wir dann nach Real del Monte gefahren. Dort war eine „Feria Internacional del Terror“, also ein Fest wegen des bevorstehenden Halloweens. Wir haben uns gemeinsam das Dorf angeschaut und die Oma hat mir „Palanqueta“, das ist eine Süßigkeit mit Nüssen, zum Probieren gegeben. Auf einmal sind noch der Onkel und seine beiden Kinder gekommen. Daraufhin haben meine Gastschwester, ihr Freund, meine Cousine, mein Cousin und ich eine Sightseeingtour in einem Doppeldeckerbus gemacht. Während einer Pause auf einem Berg, wo man eine wundervolle Aussicht über das Dorf hatte, haben wir eine alte Mine besichtigt. Nach der Tour haben wir alle noch eine Limonade im einem Restaurant getrunken und sind dann wieder nach Hause gefahren.

Am Montag war unser erster Schultag, den wir alle total genossen haben. Wir mussten alle vor 6 Uhr aufstehen, da die Schule hier schon um 7 Uhr beginnt, aber auch erst um 14:15 Uhr endet. Alle sind super nett und freundlich. Während des Unterrichts kam auf einmal eine Frau vom Sekretariat in unsere Klasse und hat alle deutschen Austauschschüler mitgenommen. Sie hat uns zur Cafeteria gebracht, wo wir alle ein Frühstück, welches aus Wassermelone, „Quesadillas“ (Tortilla mit Käse), Kaffee und Tee bestand. In Französisch haben wir sogar ein paar Einstiegssätze von der Lehrerin beigebracht bekommen. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es hier um 11 Uhr eine ganze Stunde Mittagspause. Währenddessen kann man sich dann in der Cafeteria Essen wie zum Beispiel Quesadillas oder auch Hotdogs und andere Snacks kaufen oder man bringt sein eigenes Essen von zu Hause mit. Nachmittags ging es dann für uns alle in das Zentrum von Tulancingo für eine Rallye, die wir in jeweils kleinen Gruppen absolviert haben. Es wurden viele Gruppenbilder an unterschiedlichen Orten gemacht wie zum Beispiel vor der Kathedrale, einer Statue und einem Altar, der für den „Día de los muertos“ errichtet worden ist. Anschließend haben wir uns alle zusammen in einem Restaurant getroffen und den Abend ausklingen lassen. Zu Trinken gab es Limonade und gegessen haben wir einfach eine Pizza und Pommes.

Auch der nächste Schultag verlief super. Zur Mittagszeit wurde der Día de los muertos in der Schule zelebriert. Dazu wird euch Johanna noch mehr erzählen. Die Stimmung war sehr feierlich und die Schule war mit Blumen mit dem Namen „Cempazuchil“ in gelb und orange geschmückt. Abends waren wir noch im Zentrum, wo wir uns eine Parade zum Día de los muertos angesehen haben. Alle waren wie Catrinas gekleidet und bemalt. Danach sind wir zu einem der Mexikaner nach Hause gefahren. Es wurden uns mexikanische Lieder und Tänze, wie das Lied „Culpable o no – Luis Miguel“, „Quebraditas“, „payaso de rodeo und danach caballo dorado“ gezeigt und beigebracht. Alles war total anders als so ein Abend in Deutschland aussehen würde, aber allen von uns hat es total gut gefallen. Wir haben viel gelacht und hatten richtig viel Spaß!

Am nächsten Tag verlief der Schultag wie die anderen Tage zuvor. Abends waren wir bei einer anderen Mexikanerin, wo wir ebenfalls viel getanzt und auch mit anderen Austauschschülern aus Frankreich, Brasilien und Taiwan geredet haben. Am späten Abend haben wir sogar Marshmallows gegrillt.

Donnerstag und Freitag hatten wir keine Schule, an den Tagen hat jeder etwas mit seiner Familie gemacht. Ich war donnerstags morgens mit meiner Familie und den Eltern und der Schwester von einem Gastvater Barbacoa frühstücken und abends sind wir mit denen nach Huasca gefahren. Dort haben wir eine Führung durch den Wald gemacht, wo uns währenddessen die Geschichte der „Llorona“ erzählt wurde. Zum Ende der Tour gab es noch ein kleines Feuerwerk und es wurde „Pan de muerto“ und Kaffee verteilt.

Der Freitag hingegen verlief sehr entspannt. Gegen Mittag sind wir zu den Eltern meiner Gastmutter gefahren. Dort fand ein Familienessen statt. Alle waren total nett und haben mich wie ein Familienmitglied aufgenommen. Gegen Abend hin waren wir bei meiner Austauschschülerin und mir zu Hause und haben dort Tacos gegessen und Spiele wie zum Beispiel UNO gespielt. Außerdem haben wir uns gegenseitig typische mexikanische und deutsche Lieder gezeigt und gemeinsam getanzt.

Über das lange Wochenende sind dann ein paar von uns weggefahren oder weggeflogen, die anderen sind hier in Tulancingo geblieben und haben hier etwas mit ihren Familien unternommen. Ich bin mit meiner Gastschwester und meiner Gastmutter am Samstag nach Tijuana, eine Stadt an der Grenze zu den USA im Nordwesten von Mexiko geflogen. Dort haben wir in der Wohnung von meinem Gastvater geschlafen, der aufgrund seiner Arbeit dort wohnt. Als wir angekommen sind, haben wir als aller erstes Tacos gegessen, die mir sehr geschmeckt haben. Am nächsten Tag musste mein Gastvater arbeiten, weswegen ich mit meiner Gastmutter, meinem Gastbruder und meiner Gastschwester nach Playas de Tijuana gefahren bin. Dort haben wir eine Kokosnuss gegessen und uns anschließend den Sonnenuntergang am Strand angesehen. Schlussendlich würde ich also sagen, dass wir alle gut in unserem Gastfamilien und dem mexikanischen Alltag angekommen sind.

Liebe Grüße, Cécile