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Bischof Bode im Dialog mit Griechischkurs über das Papstamt

Am Carolinum fand ein spannender Austausch zwischen Bischof Bode und dem Griechischkurs des Jahrgangs 11 unter Leitung von Elke Müller statt. Der Bischof wollte wissen, wie heutige Schüler auf die alten Texte reagieren.

Da die Ursprache des Neuen Testaments Altgriechisch ist, bot es sich an, gemeinsam einen biblischen Text zu betrachten. Speziell ging es um die Bibelstelle Mt 16,18-19, in der Jesus zu Petrus sagt: „Du bist Petrus, auf diesem Felsen werde ich meine Kirche bauen.“ Diese Passage bildet nach katholischer Auffassung die Grundlage für das Papstamt, und mit dem Satz: „Was du auf Erden bindest, wird im Himmel gebunden sein“, werde Petrus eine umfassende Vollmacht verliehen. Allerdings relativierte Bischof Bode diese Generalvollmacht, indem er darauf verwies, dass nur zwei Kapitel später Jesus exakt dieselbe Vollmacht allen Jüngern zuspricht. Die Vollmacht des Papstes müsse immer gedacht werden in Beziehung zur Vollmacht der christlichen Gemeinde. Außerdem bemerkte der Bischof, dass Jesus  Petrus wenig später  anfährt, weil er nicht im Sinn habe, was Gott will. Der Bischof war sich sicher, dass auf dieser Basis fruchtbare ökumenische Gespräche geführt werden können.

Ein zentraler Aspekt des Unterrichts war zudem der Übersetzungsvergleich verschiedener Bibeln, der den Schülern die grundsätzlichen Herausforderungen bei der Übersetzung von Texten in andere Sprachen näherbrachte. Dabei stellte sich die Frage, was ein Übersetzer erreichen möchte: Soll die Übersetzung möglichst wörtlich oder vor allem gut verständlich sein, auch wenn sie dann eventuell ganz anders interpretiert werden kann? Welche Assoziationen weckt es, wenn man „Hades“ mit Totenreich, Unterwelt oder gar Hölle übersetzt?

Der Austausch war für alle Beteiligten bereichernd und regte zum Nachdenken über die Rolle des Papstes  an. Außerdem schärfte er den Blick dafür, was allgemein Übersetzungen leisten sollen.