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Karlstag 2024 – Verteidigungsminister Boris Pistorius gibt sich die Ehre

Politik muss nicht langweilig sein. Das zeigte sich während der Karlsakademie am 26.01., als der Verteidigungsminister, den Schulleiter Ulrich Solbach eingeladen hatte, seine Position zu aktuellen Themen darstellte. Dabei war die Atmosphäre in Anbetracht des hohen Besuchs erstaunlich locker.

Anders als andere Festredner in vorherigen Jahren begann Boris Pistorius, mit einem kurzen Impulsvortrag und stand dann für Fragen zur Verfügung. Die Moderation übernahmen Mitglieder des Politik-LK von Sigrid Kippelt. In ihrer Einführung verwiesen Yannick Stolecki und Justus Görlich humorvoll auf die Fußballleidenschaft des Verteidigungsministers.

Die Themen waren nichtsdestoweniger sehr ernst. Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine, die nur zwei Flugstunden von Berlin entfernt sei, forderte er einen Mentalitätswechsel. „Wir müssen wieder lernen abzuschrecken. Das ist der einzige Weg zum Frieden“, mahnte er. Damit nahm er auch gleich das Thema „Wehrpflicht“ auf. Aus heutiger Sicht sei die Abschaffung der Wehrpflicht ein Fehler gewesen, positionierte er sich eindeutig. Auf eine kritische Schülerfrage zum Konflikt im Nahen Osten erklärte er, Deutschland stehe an der Seite von Israel bedingungslos, aber nicht kritiklos. Und er legte dar, warum er den Einsatz in Afghanistan für nicht vergleichbar mit der Situation in Palestina hielt.

Das vorwiegend junge Publikum zeigte großes Interesse an dem Dialog. Fragen zu ganz unterschiedlichen Themen wurden gestellt. So interessierte man sich für die kritische Infrastruktur oder auch für den persönlichen politischen Lebensweg von Pistorius. Auch Sorgen um die Demokratie wegen der aktuellen Parteienlandschaft wurden geäußert.

Zum Abschluss hatten Tabea Feldhaus und Hannah Siegel aus dem Politik-LK Halbsätze vorbereitet, die der Verteidigungsminister spontan vollenden sollte.

Trotz der besorgniserregenden Themen strahlte der Verteidigungsminister Zuversicht aus und reagierte schlagfertig und mit Witz auf die Fragen, so dass auch politische Gegner eine sehr positive Bilanz von der Veranstaltung zogen.

Musikalisch umrahmt wurde die Karlsakademie von Adam Wonnemann (Geige) und Johanna Rupp (Klavier), die die “Sicilienne” von Maria-Theresia v. Paradis und die “Capriccio Polka” von Salvador Leonardi spielten.

Einen Tag zuvor hatte als Auftakt zum Karlstag, der  am Gymnasium Carolinum aus Anlass des Todestages seines Namensgebers Karls des Großen gefeiert wird, ein ökumenischer Gottesdienst in der Gymnasialkirche stattgefunden mit anschließender Agapefeier in der Pausenhalle, wo sich bei Kerzenschein für Schüler, Eltern, Lehrer und Ehemalige die Gelegenheit bot, in ungezwungener Atmosphäre ins Gespräch zu kommen.

Elke Müller