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Mexikoaustausch 2022/23

Vom 18.12.22 bis zum 21.01.23 besuchten vier Austauschschülerinnen und zwei Austauschschüler aus Mexiko das Gymnasium Carolinum. Der Gegenbesuch zur Partnerschule „Centro Educativo Cultural Bilingüe Tollantzingo“ in Tulancingo de Bravo, Mexiko startet am 18.02.23.

„Unglaublich.“, „Ereignisreich.“ und „Wundervoll.“. Mit diesen Begriffen beschreiben Rubí, Hannia und Andrea ihre Zeit in Deutschland. Die drei mexikanischen Austauschschülerinnen verbrachten zusammen mit Emiliano, Juan und Alejandra die letzten fünf Wochen in Osnabrück und besuchten zusammen mit ihren deutschen Gastgeschwistern den Unterricht am Caro. „Die Deutschen machen alles schnell: Sie essen schnell, sie reden schnell, sie gehen schnell.“ – resumiert Emiliano. Er habe sich hier trotzdem sehr wohl gefühlt und das Carolinum insbesondere auf Grund der tollen Menschen, die er hier kennengelernt hat, und der guten Ausstattung schätzen gelernt. Juan erzählt, er habe hier ein paar neue Freunde gefunden und freue sich schon darauf, wenn ihn sein Gastbruder in Mexiko besuchen wird. „Der Ausflug nach Wolfsburg war einer der schönsten Momente während des Austausches“, erzählt Rubí. Auch die deutschen Familien erzählen begeistert von der Bereicherung, ein neues Familienmitglied in der Familie aufzunehmen. „Wir waren erstaunt, wie bereitwillig die Mexikaner alles mitgemacht und ausprobiert haben. Selbst Grünkohl haben sie probiert!“, erklärt die Gastmutter von Andrea. Am Abschlussabend sind sich alle einig: Der Start des neuen Austauschprogramms ist ein voller Erfolg!

Ein Rückblick:

Am 18.12.22 startete der neue Mexikoaustausch mit der Ankunft der mexikanischen Delegation in Düsseldorf. Sechs mexikanische Austauschschüler und -schülerinnen zwischen 16 und 18 Jahren erreichten unter der Begleitung von ihrem Lehrer Herrn Galarza Batalla Deutschland und wurden von den entsprechenden Partnerfamilien in Empfang genommen. Die Jugendlichen hatten schon vorher Kontakt über SocialMedia-Plattformen aufgenommen und begrüßten sich daher sehr herzlich. Alle hatten auf diesen Moment gewartet.

Ausgerüstet mit einer Willkommenstasche mit dem Schulplaner KARL (Ein Dank geht an die SV!), den Stundenplänen und einem Stadtplan von Osnabrück, starteten die mexikanischen Gäste ihren fünf-wöchigen Aufenthalt in Deutschland. „Das Wetter war ein Schock“, erzählt Hannia, „obwohl der freie Tag wegen des Glatteises gut zum Ausschlafen war.“ Vor allem, dass es am Nachmittag schon dunkel wird, habe sie verwirrt. In Mexiko hätte der Tag zu dieser Jahreszeit viel mehr helle Stunden. „Schnee wäre allerdings schon schön gewesen“, ergänzt sie lächelnd.

Nach einem Begrüßungsfrühstück in der Caro Cafeteria, bei dem Herr Solbach die Gäste herzlich begrüßte und den Wert von Austauschprogrammen betonte, wurde die Schule mit Hilfe einer Schulrallye erkundet. Danach begann der Unterricht in Jahrgang 11. „Der Unterricht läuft hier ganz anders ab“, betont Alejandra, „bei uns wird nicht so viel diskutiert und alle tragen eine Schuluniform.“ Großartig findet Emiliano, dass hier im naturwissenschaftlichen Unterricht so viel experimentiert werde.  

In der ersten Woche wurde die Stadt Osnabrück nach und nach erkundet. Nach einem offiziellen Empfang im Osnabrücker Rathaus entdeckten die Schülerinnen und Schüler durch ein Outdoor-Escape-Spiel die Stadt. Der Blick von der Marienkirche über den Osnabrücker Weihnachtsmarkt war ein besonders beeindruckendes Erlebnis für die mexikanischen Gäste. Viele der Köstlichkeiten und Kleinigkeiten von den Ständen dort werden sicherlich gerade in Mexiko mit glänzenden Augen, als Mitbringsel, empfangen.

Ein erstes Highlight war der Ausflug nach Wolfsburg. Für die meisten der mexikanischen Gäste war es das erste Mal, dass sie mit dem Zug unterwegs waren und sie staunten nicht schlecht, wie schnell man in Deutschland auf dem Gleis unterwegs sein kann. In Wolfsburg experimentierten die Jugendlichen am Vormittag im Phaeno, erkundeten die Autostadt am Nachmittag und genossen die wunderschön illuminierte Winterwelt mit Disco auf dem Eis am Abend. Janna brach (zum Glück nur wörtlich) das Eis zwischen den Kulturen und schlug kurzerhand vor, dass sich alle Deutschen nun ihren Gastbruder oder ihre Gastschwester schnappen sollten, um ihnen das Schlittschuhfahren beizubringen. Gesagt, getan. Ab diesem Zeitpunkt waren es nicht mehr zwei, sondern eine Gruppe. Leana berichtet, dass Rubí so begeistert war, dass sie in den Wochen danach unbedingt nochmal in Osnabrück Schlittschuhfahren wollte. „In dieser Zeit habe ich so viele neue Dinge ausprobiert! Und ich habe neben neuen Freunden auch eine neue Schwester bekommen“, erzählt Rubí.

Die neu entstandenen Freundschaften konnten sich über die Ferien noch weiter festigen. Während der Weihnachtszeit wurden die mexikanischen Jugendlichen Teil der deutschen Familien und lernten, neben der deutschen Sprache, natürlich auch einiges über die deutsche Kultur und ihre Traditionen kennen. Die Familien unternahmen viele Ausflüge mit ihren Gastkindern und integrierten sie bei den Familienfesten auf liebevolle Weise. (An dieser Stelle möchte ich mich ganz ausdrücklich für das große Engagement der Eltern bedanken, die sich die allergrößte Mühe machten, um ihren Gastkindern eine ereignisreiche Zeit zu ermöglichen!)

Am 06.01.22 trafen sich alle wieder zu einem gemeinsamen Nachmittag, um den Día de Reyes zu feiern. Wie in Mexiko zum Tag der Heiligen Drei Könige üblich, gab es die sehr süße Kuchenspezialität Rosca de Reyes, in der kleine Jesus-Plastikfiguren versteckt waren. Die Person, die einen Jesus in ihrem Kuchenstück findet, hat Glück im nächsten Jahr. Diese mexikanische Tradition traf auf die deutsche Tradition, Lebkuchenhäuser zu bauen. Die Gastkinder traten paarweise gegeneinander an und gestalteten süße Hexenhäuser, die sie als Geschenk mit in die Familien nahmen. In Kombination mit der gemeinsamen Lektüre von Grimms Märchen „Hänsel und Gretel“ wurde dieser interkulturelle Backaktion ein voller und leckerer Erfolg.

Auch die weiteren Programmpunkte hatten stets den interkulturellen Austausch als Ziel. So lud die Fachschaft Spanisch alle Oberstufenschülerinnen und -schüler zu einem deutsch-mexikanischen Filmabend mit anschließenden Tapas ein. Hier hatten alle die Möglichkeit, mit den mexikanischen Gästen in geselliger Runde ins Gespräch zu kommen und auf Spanisch über kulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu diskutieren. Ein besonderes Erlebnis war sicherlich auch der Besuch des VFL-Spiels, den Herr Ehlert begleitete.

Im Verlauf des Januars wurden weitere Ausflüge angeboten. So ging es für die mexikanischen Gäste einen Tag nach Berlin, um die Hauptstadt und ihre Geschichte kennenzulernen. Ein Tagesausflug ging nach Hamburg, auf die Elbphilharmonie und ins Miniaturwunderland, und einen Tag verbrachten sie in Köln. Dort standen der Kölner Dom und das Römisch-Germanische Museum auf dem Programm. „Wir lernen so viel über das römische Reich in der Schule, daher ist es besonders spannend, einmal die Möglichkeit zu haben, Originale aus dieser Zeit zu sehen.“, betont Juan.

Bevor es am 21.02.23 für die mexikanischen Gäste wieder zurück nach Mexiko ging, resümiert Rubí während der Abschlussfeier: „Diese Erfahrung war unglaublich. Ich bin sehr froh, an dem Austausch teilgenommen zu haben und danke meiner Gastfamilie sehr für diese tolle Zeit! Ich habe so viel über Deutschland und mich selbst gelernt. Nun möchte ich unbedingt in Deutschland studieren! Aber zuerst freue ich mich auf meine Gastschwester, wenn sie mich in Mexiko besucht. Wir werden sie und alle anderen mit offenen Armen und Herzen empfangen!“

Diesem schönen Resümee möchte ich nur noch hinzufügen, dass ich mich ganz herzlich für die Möglichkeit eines Mexikoaustausches bei Herrn Solbach bedanke. Ebenso für die Unterstützung der Spanisch-Fachschaft sowie dem Vertrauen der Gastfamilien! Ich freue mich jetzt schon auf den Erfahrungsbericht unserer Schülerinnen und Schüler über ihre fünf Wochen in Mexiko, die am 18.02.23 beginnen werden!

Regina Keller